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Was verdienen Ernährungsberater?

Das Gehalt eines Ernährungsberaters

Das Gefälle beim Einstiegsgehalt und beim Verdienst eines Ernährungsberater ist zwischen neuen und alten Bundesländern relativ groß (Durchschnittsgehalt: 2.500 € West, 1.700 € Ost). So kommt es also auch auf das jeweilige Bundesland an, in welchem du deine Beratungen anbietest. Große Unterschiede sind auch auf die Qualifikation des Ernährungsberaters zurückführen: Als studierter Ernährungswissenschaftler hast du unter Umständen beim Berufseinstieg bessere Gehaltsaussichten als jemand, der nicht studiert hat. Dein Einkommen kann sich also erhöhen, wenn du dich bereits vor deiner Ausbildung in Bereichen der Ernährungswissenschaften spezialisieren kannst. Gerade im Angestelltenverhältnis spielen auch die Größe und Branche deines Arbeitgebers eine zentrale Rolle. Finanziell macht es einen großen Unterscheid, ob du in der Nahrungsmittelindustrie, in einem Reha-Zentrum oder in einem Fitnessstudio angestellt bist.

Beispielrechnung: So kannst du deinen Stundensatz als Ernährungsberater berechnen

Viele Ernährungsberater streben die Selbstständigkeit an. Nun versuchen wir den ungefähren Stundensatz eines selbständigen Ernährungsberaters zu errechnen, mittels einer Beispielrechnung:

Durchschnittseinkommen: Die Grundlage bietet das durchschnittliche Einkommen eines angestellten Ernährungsberaters.
In unserem Beispiel wären das 2.300 €.

Kranken- und Pflegeversicherung: Darauf musst du als Selbständiger den Arbeitgeberanteil zur Kranken– und Pflegeversicherung dazurechnen.
Dieser beträgt in unserem Fall 19,325 % bzw. 439 €.

Freie Tage: Ebenso musst du auch im Hinterkopf behalten, dass du nicht 365 Tage im Jahr arbeiten wirst. Wochenenden, Feiertage, Urlaub und Krankheit müssen also in dieser Rechnung abgezogen werden. Wir gehen in diesem Beispiel davon aus, dass somit etwa 17 Arbeitstage pro Monat übrigbleiben: 
365 Kalendertage – 104 Tage Wochenende – 10 Feiertage – 30 Tage Urlaub – 6 Tage Krankheit – 6 Tage Weiterbildung = 209 Arbeitstage pro Jahr = gerundete 17 Arbeitstage pro Monat

Fixkosten: Dann musst du deine monatlichen Fixkosten in deinen Lohn mit einkalkulieren. Das sind persönlichen Kosten zum Beispiel für Miete und Heizung. Auch die Stromkosten, sowie Internet- oder Telefonkosten, Versicherungen, die Ausstattung deines Büros und Kosten für etwaige Fortbildungen müssen berücksichtigt werden. Nehmen wir für diese Beispielrechnung 1.600 € an. Nun kommen wir auf eine Zwischensumme von 4.339 €.
2.300 + 439 + 1.600 = 4.339 €

Arbeitszeiten: Nicht jede Stunde, die du arbeitest, entspricht exakt einer Beratungsstunde. Auch die Zeit, die du mit dem Vertrieb und der Verwaltung verbringst, zählt dazu. Man kann davon ausgehen, dass zwei Drittel der Zeit in die Arbeit mit Kunden investiert wird und zu einem Drittel wird sich mit der Arbeit für die Verwaltung beschäftigt. Die monatlichen Arbeitstage ändern sich dann von etwa 17 Tagen pro Monat auf 11 Arbeitstage mit Kunden.

Gewinn: Zuletzt sollte ein wichtiger Aspekt in dieser Beispiel-Berechnung nicht außeracht gelassen werden: nämlich der Gewinn. Nur durch den Gewinn können finanzielle Rücklagen aufgebaut werden. Ein Gewinn von circa 15 % solltest du in deine Berechnungen mit einbeziehen.

Nun lautet die finale Berechnung: 4.339 € geteilt durch 11 Arbeitstage pro Monat ergibt einen Tagessatz von 394,50 €. Darin sollen nun noch die 15 % Gewinn enthalten sein. Diese 15 % an Gewinn müssen wir von den Einnahmen berechnen, nicht von den Kosten. Der Tagessatz muss also durch 0,85 geteilt werden:

  • Für den Tagessatz wäre das: 4.339 : 11 Arbeitstage : 0,85 = 464 € Tagessatz
  • Für den Stundensatz: 4.339 : 11 Arbeitstage : 8 Stunden : 0,85 = 58€ Stundensatz

Diese Berechnung geht davon aus, dass ein Ernährungsberater 2.300 € pro Monat verdient. Rechnet man jedoch mit einem durchschnittlichen Gehalt eines Angestellten im Gesundheits- und Sozialwesen aus, so müssten laut Bundesamt 3.790 € für eine Vollzeitbeschäftigung angesetzt werden. Der Stundensatz würde sich somit nur durch diese kleine Änderung auf insgesamt 73 € erhöhen. Wenn wir jetzt zusätzlich anstelle der angenommenen monatlichen Fixkosten von 1.500 € einen höheren Wert von 2.000 € annehmen, so kommen wir auf einen insgesamten Stundensatz von 80 €.

Diese Schlussfolgerung solltest du daraus ziehen

Mithilfe dieser beispielhaften Rechnung zum Stundensatz erkennst du, dass es keine allgemeine gültige Antwort gibt, wie viel ein Ernährungsberater verdient. Du solltest definitiv eine eigene Rechnung aufstellen, die deine persönlichen Werte abbildet.

Es bringt nichts, wenn du trotz vieler Kunden und einem hohen Workload am Monatsende auf deinen Kosten sitzen bleibst. Das führt nicht nur schnell zur Frustration, sondern dein Unternehmen wird davon dauerhaft gefährdet sein. Leistest du aber gute Arbeit, weil du engagiert bei der Arbeit bist, wird dein Geschäft auch dementsprechend positiv laufen. Auch als Angestellter in Vollzeit solltest du einen Überblick über deine Finanzen, sprich Ein- und Ausgaben, haben. Eine Beispielrechnung kann also auch hier nicht schaden. 

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