Bauchspeicheldrüse: Anatomie und Funktion der Pankreas

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Die Bauchspeicheldrüse ist ein zentrales Organ für unsere Gesundheit, das mehrere lebenswichtige Funktionen erfüllt.

Als eine der größten Drüsen im menschlichen Körper spielt die Bauchspeicheldrüse, auch bekannt als Pankreas, eine Schlüsselrolle in unserem Verdauungssystem und Hormonhaushalt.

Sie fungiert sowohl als

  • exokrine Drüse, indem sie Enzyme in den Verdauungstrakt abgibt,
  • als auch als endokrine Drüse, indem sie Hormone direkt in unser Blut freisetzt.

Anatomie der Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse, auch bekannt als Pankreas, ist ein lang gestrecktes, keilförmiges Organ, das im hinteren Teil des Oberbauches liegt, meist hinter dem Magen und in der Nähe des Anfangsteils des Dünndarms, des Zwölffingerdarms. Anatomisch lässt sich die Bauchspeicheldrüse in drei Teile unterteilen:

  1. Pankreaskopf (Caput pancreatis): Der breiteste Teil der Drüse, der sich gegen den Zwölffingerdarm neigt. In diesem Bereich mündet auch der gemeinsame Ausführungsgang der Bauchspeicheldrüse und der Gallenblase (Ductus choledochus) in den Dünndarm.
  2. Pankreaskörper (Corpus pancreatis): Der mittlere Teil der Drüse, der hinter dem Magen liegt.
  3. Pankreasschwanz (Cauda pancreatis): Der schmalste Teil der Drüse, der sich in Richtung der Milz erstreckt.

Ein wichtiger Aspekt der Anatomie der Bauchspeicheldrüse sind die Pankreasgänge. Der Hauptpankreasgang (Ductus pancreaticus), auch Wirsung-Gang genannt, sammelt die Verdauungsenzyme aus den Acini, den exokrinen Zellen der Drüse.

Er verläuft durch die gesamte Drüse und mündet in den Zwölffingerdarm. In vielen Menschen gibt es auch einen kleineren Nebenpankreasgang (Ductus pancreaticus accessorius oder Santorini-Gang), der unabhängig vom Hauptgang in den Zwölffingerdarm mündet.

Auf mikroskopischer Ebene besteht die Bauchspeicheldrüse aus zwei Haupttypen von Gewebe:

  1. Exokrines Gewebe: Dies macht etwa 95% des Organgewebes aus und besteht aus Acini, kleinen Drüsen, die Pankreassaft produzieren. Dieser Saft enthält Enzyme, die im Dünndarm bei der Verdauung von Nahrung helfen.
  2. Endokrines Gewebe: Diese Zellen machen etwa 5% der Bauchspeicheldrüse aus und sind in Strukturen organisiert, die als Langerhans-Inseln bekannt sind. Es gibt verschiedene Zelltypen in den Langerhans-Inseln, die verschiedene Hormone produzieren, einschließlich Insulin (B-Zellen), Glukagon (A-Zellen), Somatostatin (D-Zellen), und Pankreatisches Polypeptid (PP-Zellen).

Diese detaillierte Anatomie ermöglicht es der Bauchspeicheldrüse, ihre wesentlichen Funktionen in der Verdauung und der Regulierung des Blutzuckerspiegels auszuführen.

Position der Bauchspeicheldrüse im Körper

Die Bauchspeicheldrüse befindet sich im Oberbauch, quer hinter dem Magen. Ihr Kopf, der größte Teil des Organs, liegt in der Nähe des 2. und 3. Lendenwirbelkörpers und direkt neben dem Zwölffingerdarm. Von hier aus fließt der Pankreasgang in den Darm und gibt Verdauungssekrete ab. Im Vergleich zu anderen Organen ändert sich die Position der Bauchspeicheldrüse bei der Ein- und Ausatmung nur geringfügig.

Die Hormonproduktion der Bauchspeicheldrüse

Die endokrinen Zellen der Bauchspeicheldrüse produzieren die lebenswichtigen Hormone Insulin und Glukagon.

Diese Hormone regulieren den Blutzuckerspiegel im Körper.

Nach dem Verzehr einer kohlenhydratreichen Mahlzeit wird Insulin produziert und ins Blut abgegeben. Es gelangt in die Leber und andere Körperzellen und erleichtert die Aufnahme von Zucker in die Zellen.

Verdauungsfunktion der Bauchspeicheldrüse

Die Bauchspeicheldrüse hat eine entscheidende Rolle im Verdauungsprozess. Sie ist vor allem für die Produktion und Freisetzung von Verdauungsenzymen zuständig, die dazu beitragen, die Nahrung in ihre grundlegenden Bausteine zu zerlegen, damit diese vom Körper aufgenommen und genutzt werden können.

Der exokrine Teil der Bauchspeicheldrüse produziert Verdauungssäfte, die für die Verarbeitung unserer Nahrung unerlässlich sind. Die im Pankreas produzierten Enzyme, wie Proteasen, Amylase und Lipase, spalten Proteine, Kohlenhydrate und Fette in der Nahrung auf, so dass diese vom Darm absorbiert werden können.

Hier ist ein detaillierter Überblick über die Verdauungsfunktion der Bauchspeicheldrüse:

  1. Produktion von Verdauungsenzymen: Der größte Teil der Bauchspeicheldrüse besteht aus exokrinen Drüsenzellen, die zusammen Gruppen oder "Acini" bilden. Diese Zellen produzieren eine Reihe von Verdauungsenzymen, darunter Proteasen (für den Abbau von Proteinen), Amylase (für den Abbau von Kohlenhydraten) und Lipase (für den Abbau von Fetten). Diese Enzyme werden in inaktiver Form produziert, um die Bauchspeicheldrüse vor Selbstverdauung zu schützen.
  2. Freisetzung von Verdauungsenzymen: Die Verdauungsenzyme werden in den Hauptpankreasgang (Ductus pancreaticus) abgesondert, der sich durch die gesamte Bauchspeicheldrüse erstreckt und in den Zwölffingerdarm mündet. Wenn Nahrung in den Zwölffingerdarm gelangt, werden die inaktiven Verdauungsenzyme durch ein Enzym namens Enterokinase, das von der Darmschleimhaut produziert wird, aktiviert.
  3. Produktion von Bikarbonat: Die Bauchspeicheldrüse produziert auch eine große Menge an Bikarbonat, einer alkalischen Substanz, die hilft, den sauren Mageninhalt zu neutralisieren, wenn er in den Zwölffingerdarm gelangt. Dies ist wichtig, um die Darmschleimhaut vor der sauren Magenflüssigkeit zu schützen und ein optimales Umfeld für die Verdauungsenzyme zu schaffen.
  4. Regulation der Enzymproduktion und -freisetzung: Die Produktion und Freisetzung von Verdauungsenzymen und Bikarbonat durch die Bauchspeicheldrüse wird durch Hormone reguliert, die in Antwort auf die Aufnahme und Verdauung von Nahrung produziert werden. Insbesondere führt das Hormon Sekretin dazu, dass die Bauchspeicheldrüse mehr Bikarbonat produziert, während Cholecystokinin die Freisetzung von Verdauungsenzymen stimuliert.
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Mögliche Bauchspeicheldrüsenerkrankungen

Die Bauchspeicheldrüse kann durch Entzündungen oder Tumoren beeinträchtigt werden, was zu verschiedenen Krankheitsbildern führen kann. Die Symptome können Bauch- oder Rückenschmerzen umfassen.

Typische Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse sind

  • Diabetes mellitus,
  • Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung),
  • Mukoviszidose und
  • Bauchspeicheldrüsenkrebs.

Seltene Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse

Zusätzlich zu den häufigeren Erkrankungen wie Diabetes und Pankreatitis gibt es auch seltene Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse.

Ein Beispiel dafür ist die Zystische Fibrose, eine genetische Störung, die eine übermäßige Produktion von zähem Schleim verursacht, der die Pankreasgänge verstopfen kann. Dies kann zu Verdauungsproblemen und einer eingeschränkten Fähigkeit zur Aufnahme von Nährstoffen aus der Nahrung führen.

Ein weiteres Beispiel ist das Pankreaspseudozysten, das sind mit Flüssigkeit gefüllte Säcke, die sich im oder um das Pankreas bilden können, meist als Folge von Pankreatitis. Sie können Bauchschmerzen verursachen und eine Behandlung erfordern, wenn sie groß genug werden.

Ernährung und die Bauchspeicheldrüse

Was wir essen und trinken kann einen Einfluss auf die Gesundheit unserer Bauchspeicheldrüse haben. Eine gesunde, ausgewogene Ernährung kann dazu beitragen, das Risiko für Erkrankungen wie Pankreatitis und Bauchspeicheldrüsenkrebs zu reduzieren. Alkohol und eine Ernährung mit hohem Fettgehalt können die Bauchspeicheldrüse belasten und das Risiko für Pankreatitis und andere Erkrankungen erhöhen.

Die Rolle der Bauchspeicheldrüse in der Forschung

Die Bauchspeicheldrüse ist ein aktiver Forschungsbereich, insbesondere in Bezug auf Diabetes. Forscher arbeiten beispielsweise daran, Wege zu finden, um die Beta-Zellen der Langerhans-Inseln zu regenerieren oder zu ersetzen, um Typ-1-Diabetes zu heilen. Künstliche Pankreas-Systeme, die kontinuierlich den Blutzuckerspiegel messen und automatisch Insulin abgeben, werden ebenfalls erforscht und entwickelt.

Risikogruppen für Bauchspeicheldrüsenerkrankungen

Eine gesunde Lebensweise und Ernährung kann das Risiko für Bauchspeicheldrüsenerkrankungen senken. Besondere Risikogruppen sind jedoch Raucher, die ein dreifach erhöhtes Risiko für Bauchspeicheldrüsenkrebs haben, und Personen, die regelmäßig Alkohol konsumieren, da dies das Risiko für Tumore erhöhen kann.

Prävention und Früherkennung von Bauchspeicheldrüsenerkrankungen

Einige Risikofaktoren für Bauchspeicheldrüsenerkrankungen, wie Rauchen und Alkoholkonsum, können durch gesunde Lebensstiländerungen gemindert werden. Regelmäßige ärztliche Untersuchungen und Screening-Tests können ebenfalls dazu beitragen, einige Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, was die Prognose verbessern kann.

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